Zdenka/
Zdenko
|
Elena Tsallagova als Zdenko/ Zdenka in Tobias Kratzers Arabella-Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin | Foto (C) Thomas Aurin
|
Bewertung: ���
Vor vier Jahren deb�tierte Regisseur Tobias Kratzer (mittlerweile designierter Intendant der Hamburgischen Staatsoper ab 2025) mit Zemlinskys Der Zwerg an der DOB - es war ein Sensationserfolg! Er konstruierte den autobiografischen Bezug des Komponisten zu seinem Titelhelden (Zemlinsky empfand sich nicht nur wegen seiner K�rpergr��e von Alma Mahler, die er seinerzeit abg�ttisch liebte, zur�ckgesto�en) mittels eines szenisch vorangestellten Kammerspiels; zudem besetzte er die Titelrolle doppelt, Mick Moris Nehmert (1,36 m) spielte, und David Butt Philip sang. Allein die Schlussszene, wo sich die Titelfigur erstmals im Spiegel sieht und sich ihrer Zwerghaftigkeit bewusst wird und an dieser Selbsterkenntnis stirbt, war atemberaubend, und - Elena Tsallagova war damals "die b�se" Gegenfigur, sie spielte und sang die launische Prinzessin Donna Clara.
Nunmehr kann sie als "die Gute" in Kratzers Arabella-Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin brillieren.
Sie ist das durch und durch aufsehenerregende Zentrum dieser Produktion:
Es gibt zwei Grundkonstellationen in der St�ckvorlage Hofmannsthals, die eine fokussiert sich auf Arabella und Mandryka, die andere auf Zdenka und Matteo - der Letztgenannte ist zwar bis �ber alle Ohren einseitig-hoffnungslos in Arabella, die �ltere Schwester Zdenkas (die als Zdenko von ihren Eltern "gehalten" wird) verliebt, wird allerdings umgekehrt von Zdenka (die sich wiederum als Matteos bester Freund Zdenko ausgibt) heimlich begehrt...
Kratzer hat sich f�r die "Aufl�sung" ein geschlechts�bergreifendes Video ausgedacht: Zdenka lockt Matteo in ihr Hotelzimmer und l�sst ihn in dem Glauben, dass er nicht mit ihr, sondern mit Arabella schlafen w�rde - der von ihr Gefoppte kriegt das allerdings (im Unterschied zur Hofmannsthal'schen Vorlage) offenen Auges mit und findet irgendwie Gefallen an dem sexuellen Verwirrspiel, also bereitet es ihm Lust und Freude, pl�tzlich mit einem Transmann zu schlafen; etwas sp�ter bekennt er sich tats�chlich zu der/ dem Zdenka/ Zdenko - wo die Liebe halt so hin f�llt...
Grandios entwirrt!!
*
Musikalisch bewegt es sich (au�er im Fall von Tsallagova, welche alle andern haushoch �berragt) solide, unauff�llig.
|
Arabella an der Deutschen Oper Berlin | Foto (C) Thomas Aurin
|
Andre Sokolowski - 27. M�rz 2023 ID 14121
ARABELLA (Deutsche Oper Berlin, 26.03.2023)
Musikalische Leitung: Sir Donald Runnicles
Inszenierung: Tobias Kratzer
B�hne und Kost�me: Rainer Sellmaier
Choreografie: Jeroen Verbruggen
Licht: Stefan Woinke
Video: Jonas Dahl und Manuel Braun
Ch�re: Jeremy Bines
Dramaturgie: Bettina Bartz
Besetzung:
Graf Waldner ... Albert Pesendorfer
Adelaide ... Doris Soffel
Arabella ... Gabriela Scherer
Zdenka ... Elena Tsallagova
Mandryka ... Russell Braun
Matteo ... Robert Watson
Graf Elemer ... Thomas Blondelle
Graf Dominik ... Kyle Miller
Graf Lamoral ... Tyler Zimmerman
Fiakermilli ... Hye-Young Moon
Eine Kartenaufschl�gerin ... Alexandra Hutton
Welko ... J�rg Sch�rner
Djura ... Michael Jamak
Jankel ... Robert Hebenstreit
Ein Zimmerkellner ... Thaisen Rusch
Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Premiere war am 18. M�rz 2023.
Weitere Termine: 30.03./ 01., 06.04.2023
Weitere Infos siehe auch: https://deutscheoperberlin.de
https://www.andre-sokolowski.de
Konzerte
Musiktheater
Neue Musik
Rosinenpicken
Hat Ihnen der Beitrag gefallen?
Unterst�tzen auch Sie KULTURA-EXTRA!
Vielen Dank.
|
|
|
Anzeigen:
Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN
Rothschilds Kolumnen
BALLETT | PERFORMANCE | TANZTHEATER
CASTORFOPERN
CD / DVD
INTERVIEWS
KONZERTKRITIKEN
LEUTE
NEUE MUSIK
PREMIERENKRITIKEN
ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski
= nicht zu toppen
= schon gut
= geht so
= na ja
= katastrophal
|