Joana Mallwitz deb�tierte mit dem
Rosenkavalier im Orchestergraben
der Staatsoper Unter den Linden
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Bewertung: ���
Der Rosenkavalier wird - und da kann man ziemlich sicher sein - die n�chsten Jahre neben viel, viel anderm Strauss & Wagner, zu den Repertoire-Bevorzugungen Christian Thielemanns (dem designierten Generalmusikdirektor an der Staatsoper Unter den Linden) z�hlen; eine seiner seit Jahrzehnten ausgewiesenen Spezialit�ten, wof�r ihn die Fans demn�chst wieder zu F��en liegen werden. In der j�ngeren Geschichte seines zuk�nftigen Hauses hatten ihn zuletzt Sir Simon Rattle oder Zubin Mehta dirigiert, das waren Sternstunden.
Jetzt deb�tierte Joana Mallwitz, die neue Chefdirigentin und k�nstlerische Leiterin des benachbarten Konzerthauses am Gendarmenmarkt, im hiesigen Orchestergraben, um dort ebenso wie ihre beiden weltber�hmten Kapellmeisterkollegen Straussens Rosenkavalier (den sie bereits in ihrer alten Wirkungsst�tte in N�rnberg dirigierte) mit der Staatskapelle Berlin hervorzuzaubern.
Und wie war es?
Zauberhaft, wie ich schon andeutete.
Insbesondere dem gro�en Feldmarschallin-Monolog ("Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding") vermag die Mallwitz durch ein geradezu spektakul�res Diminuieren der Orchesterlautst�rke eine noch "innerere" Bedeutung zu verleihen, als er so schon (was f�r'n Text!) besitzt. Ich kann mich nicht entsinnen, ihn jemals zuvor so derart intensiv erlebt zu haben. Und Julia Kleiter kann - und nicht allein in dem Zusammenhang - f�r sich in Anspruch nehmen, eine der derzeit besten Feldmarschallinnen, wenn nicht sogar die allerbeste Feldmarschallin, die es jemals gab, zu sein. Ihr glockent�nender Sound, ihre pr�sente Textverst�ndlichkeit, ihre stimmtechnische Phrasierungskunst, ihre gesamte Ausstrahlung gepaart mit dem Gesp�r f�r unaufdringlichen Humor und aushaltbare Leidensf�higkeit... Zum Abknien!
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Au�er dem sensationellen G�nther Groissb�ck, der bereits als Ochs bei der Premiere vor drei Jahren Begeisterungsst�rme einheimste, ist der Cast f�r die zwei weiteren Hauptrollen neu justiert: Marina Prudenskaya (als Octavian) forciert gesanglich, nicht nur in den H�henlagen, �ber ein ertr�glich' Ma� hinaus, ihre schauspielerische Pr�senz und Komik sind hingegen glaubw�rdiger denn je. Auch Golda Schultz (als Sophie) muss schwindelerregende H�hen meistern; so was klappt bei ihr, obgleich sie in den etwas tieferen Lagen h�rbar damit zu k�mpfen hat, dass man sie �berhaupt noch stimmlich wahrnimmt.
Die Staatskapelle Berlin - eines der weltweit bedeutsamsten Strauss-Orchester - brilliert erwartungsgem�� in allen ihren musikalischen Detailversessenheiten. Es ist immer wieder eine Wonne, ihr bei ihrer Arbeit zuzuh�ren; und die Mallwitz, die mit ihr gut konnte, wird das sicher auch genossen haben, denke ich.
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Der Rosenkavalier in der Inszenierung von Andr� Heller - an der Staatsoper Unter den Linden | Foto (C) Ruth Walz
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Andre Sokolowski - 17. Dezember 2023 ID 14526
DER ROSENKAVALIER (Staatsoper Unter den Linden, 16.12.2023)
Musikalische Leitung: Joana Mallwitz
Inszenierung: Andr� Heller
B�hnenbild: Xenia Hausner
Kost�me: Arthur Arbesser
Licht: Olaf Freese
Video: G�nter J�ckle und Philip Hillers
Mit: Julia Kleiter (Marschallin), G�nther Groissb�ck (Ochs), Marina Prudenskaya (Octavian), Roman Trekel (Faninal), Golda Schultz (Sophie), Anna Samuil (Leitmetzerin), Karl-Michael Ebner (Valzacchi), Katharina Kammerloher (Annina), Andr�s Moreno Garc�a (S�nger) u.v.a.
Kinderchor der Staatsoper Unter den Linden
Staatsopernchor
Staatskapelle Berlin
Premiere war am 9. Februar 2020.
Weitere Termine: 19., 22., 27.12.2023// 02.01.2024
Weitere Infos siehe auch: https://www.staatsoper-berlin.de/
https://www.andre-sokolowski.de
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