O, du
schauerliche
K�lte
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Die Schneek�nigin an der Oper Bonn | Foto � Thilo Beu
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Bewertung: ���
Marius Felix Lange erz�hlt in seinen Kinder- oder Familienopern gerne opulent bekanntere Geschichten von Magie, Abenteuern und Fabelwesen. F�r Die Schneek�nigin schrieb er auch das Libretto, dem Hans Christian Andersens gleichnamiges Kunstm�rchen von 1844 zugrunde liegt. Stimmungsvoll und klangfarbenreich instrumentierte Lange die bereits mehrfach verfilmte und auch als Musical adaptierte Erz�hlung mit schwelgerischem Sound.
Die Oper Bonn �bernahm nun Johannes Schmids bildstarke Inszenierung, die vor drei Jahren in Duisburg Premiere hatte. Die Inszenierung wurde jetzt hier mit eigenem Ensemble und Orchester neu einstudiert. Nach den Urauff�hrungen Geisterritter von James Reynolds, Vom M�dchen, das nicht schlafen wollte von Lange selbst und Ronja R�ubertochter von J�rn Arnecke, ist somit erneut eine an mehreren Theaterh�usern gezeigte Familienoper in Bonn zu sehen.
Der Berliner Komponist Lange erweitert Andersens M�rchen um viele Details wie einen Prolog, in dem ein sogenannter Deubeltroll einen gro�formatigen, magischen Zerrspiegel vorf�hrt. Trottelig zerbricht ein unheilstiftendes Trollp�rchen diesen Spiegel. Etwa zeitgleich sitzen die Nachbarskinder Kay und Gerda behaglich bei einer Gro�mutter, die von der Schneek�nigin erz�hlt. Kay behauptet, er w�rde die Schneek�nigin, wenn sie bei ihm auftauchen sollte, auf den Ofen setzen. Prompt trifft eine Scherbe des Zerrspiegels das Herz des Jungen. Fortan kann er nichts Sch�nes mehr sehen und f�hlen. Im Winter ger�t er in die F�nge ebenjener Schneek�nigin und folgt ihr in ihren kalten Eispalast. Gerda wei� davon nichts und sucht Kay. Auf ihrer Suche begegnet Gerda unterschiedlichen Gestalten wie Tieren, Blumenfrauen, einem R�uberm�dchen und einem Prinzenpaar, die ihr alle den Weg weisen.
B�hnen-und Kost�mbildnerin Tatjana Ivschina arbeitet mit zahlreichen beweglichen, roll- und drehbaren Kulissenelementen, um die unterschiedlichen Szenen der Reise Gerdas nachzustellen. Wenn Gerda die H�hle des R�uberm�dchens besucht, f�hrt die Hebeb�hne aus der Versenkung ein Verlies inklusive zahlreicher Geisel hoch. Erweitert werden die aufwendigen Bilder noch durch Videoprojektionen, Lichteffekte und Theaterrauch. Auch die Kost�me sind prachtvoll. Die Trolle tragen zottelige Pelzkost�me, ein Blumenfeen-Damenchor ist in farbige Bl�tenkleider gewandet.
Julia Bauer mimt die Titelrolle dramatisch effektvoll mit klarem, sprunghaft klirrendem und in der H�he leuchtendem Sopran. Bariton Di Yang verk�rpert den Kay darstellerisch stimmig mit geschmeidiger, gut fokussierter Stimme. Marie Heeschen gestaltet die Rolle der Gerda m�dchenhaft mit lyrischem, fein ausbalanciertem Sopran. Mezzosopranistin Katharina von B�low setzt als R�uberm�dchen und Blumenfrau leidenschaftliche Akzente. Die Tonalit�t des Gesangs ist mit den zahlreichen Dissonanzen oft schwer fassbar. Die Gesangslinien sind in ihren �ppigen Klangfarben und Stimmungen selten gut verst�ndlich. Nur wenige zentrale Stellen werden gesprochen.
Die m�rchenhaften Bilder der Inszenierung bleiben in Erinnerung, doch die episodenreiche Handlung erscheint insbesondere f�r die j�ngeren Zuschauer im Publikum recht anspruchsvoll und verwirrend. So flie�en etwa andere M�rchen, wie Das M�dchen mit den Schwefelh�lzern in das Erz�hlte mit ein. Und der gesungene Text ist nur in Ans�tzen zu verstehen, wenn man die schnell wechselnden �bertitel nicht mitliest.
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Die Schneek�nigin an der Oper Bonn | Foto � Thilo Beu
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Ansgar Skoda - 25. Februar 2019 (3) ID 11247
DIE SCHNEEK�NIGIN (Oper Bonn, 22.02.2019)
Musikalische Leitung: Daniel Johannes Mayr
Inszenierung: Johannes Schmid
Ausstattung: Tatjana Ivschina
Choreographie und Einstudierung: Anna Holter
Licht: Ronald H�tten
Choreinstudierung: Marco Medved
Besetzung:
Die Schneek�nigin � Julia Bauer
Kay � Di Yang
Gerda � Marie Heeschen
Kr�he � David Fischer / Gesang: Chris Lysack
Prinz � Andr�s Sulbar�n
Prinzessin � Louise K�meny
R�uberm�dchen/Blumenfrau � Katharina von B�low
Rentier/Deubeltroll � Martin Tzonev
Gro�mutter/Finnin � Susanne Blattert
T�lpeltroll � Ava Gesell
Trotteltroll � Taras Ivaniv
Chor des Theater Bonn
Beethovenorchester Bonn
Urauff�hrung an der Deutschen Oper am Rhein: 23. April 2016
Bonner Premiere war am 27. Januar 2019.
Weitere Termine: 12., 31.03./ 09., 21.04./ 05. 18.05.2019
Kooperation im Rahmen von Junge Opern Rhein-Ruhr in Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper am Rhein und dem Theater Dortmund
Weitere Infos siehe auch: http://www.theater-bonn.de
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