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Jonas Kaufmann und Anja Harteros als Tristan und Isolde an der Bayerischen Staatsoper | Foto (C) Wilfried H�sl


Bewertung: ���



Jonas Kaufmann und Anja Harteros gaben ihr singul�res Rollendeb�t als Tristan und Isolde an der Bayerischen Staatsoper!!

Das Nationaltheater M�nchen ist dann auch - ganz nebenbei bemerkt - das Haus, wo Wagners Oper anno 1865 aus der Taufe gehoben wurde; allein DER Anlass w�re/ ist es immer wieder wert, dorthin zu fahren, um vor Ort zu pr�fen, was sich seither um den Tristan alles so ereignete:



"Das Werk sollte urspr�nglich in Rio de Janeiro, dann in Karlsruhe, dann in Paris und schlie�lich 1863 an der k. u. k. Hofoper in Wien, in Dresden beziehungsweise Weimar zur Urauff�hrung gelangen. Alle diese Versuche scheiterten. Erst die gro�z�gige und bedingungslose Unterst�tzung von K�nig Ludwig II. von Bayern erm�glichte die Umsetzung des anspruchsvollen Werkes.

[...]

Hans von B�low, dessen Frau Cosima mit Wagner zumindest seit Sommer 1864 eine intime Beziehung f�hrte, sollte das Dirigat �bernehmen, als Tristan war Ludwig Schnorr von Carolsfeld fest vorgesehen. Da dieser jedoch in Dresden engagiert war, wurde die Urauff�hrung unter Ber�cksichtigung von dessen Urlaub auf 15. Mai 1865 festgelegt. Die Rolle der Isolde bot Wagner schriftlich der damals �berwiegend in London singenden deutschen Sopranistin Therese Tietjens an, bezeichnete diese Planungen sp�ter der Presse gegen�ber jedoch als nicht zutreffend, unter Hinweis auf die Besetzung mit Malvina Schnorr von Carolsfeld. Den K�nig Marke sollte urspr�nglich Anton Mitterwurzer, ein Freund Wagners, �bernehmen. Dieser bevorzugte jedoch die Rolle des Kurwenal und erhielt sie. Als Brang�ne wurde Anna Deinet ausgew�hlt. Der K�nig Marke sollte dem in M�nchen engagierten Bass August Kindermann �bertragen werden, der 1869 und 1870 den Wotan in den Urauff�hrungen von Rheingold und Walk�re verk�rpert hatte. Gesungen hat die Partie dann jedoch Ludwig Zottmayr.

Die ersten Proben verliefen zufriedenstellend. Die Akustik im urspr�nglich vorgesehenen Residenztheater erwies sich als ung�nstig, weshalb die Urauff�hrung ins gr��ere Nationaltheater verlegt wurde. Am 15. April 1865, dem Tag der ersten Orchesterprobe, wurde Cosimas und Richards erste gemeinsame Tochter, Isolde, geboren. Sie wurde im Taufregister als eheliche Tochter von Hans und Cosima von B�low eingetragen, Richard Wagner fungierte als Taufzeuge. Bereits die Generalprobe am 11. Mai � in Anwesenheit des K�nigs und von 600 geladenen G�sten � stellte f�r den Textdichter und Komponisten die 'Erf�llung des Unm�glichen' dar, doch um letzte Zweifel zu tilgen, setzte er eine zweite 'geheime' Generalprobe f�r den 13. Mai an, bei der die S�nger zwecks Schonung f�r die Premiere nur mezza voce, mit halber Stimme, singen sollten. Der Tag der Urauff�hrung begann f�r Richard Wagner mit der Pf�ndung seiner M�bel, nachdem er am Vortag vom bevorstehenden Sterben seiner Frau Minna, die in Dresden weilte, erfahren hatte. Schlie�lich stand Ludwig Schnorr von Carolsfeld vor seiner T�r und gestand ihm unter Tr�nen, dass seine Frau infolge ihrer Heiserkeit, verschlimmert durch ein Dampfbad am Vorabend, keinesfalls an diesem Tag singen k�nne. Eine Quelle nannte 'Erk�ltung und Herzschmerzen', andere 'Heiserkeit'. Das S�ngerpaar reiste nach Bad Reichenhall zur Kur, und die aus halb Europa angereisten Premiereng�ste reisten wieder aus M�nchen ab. In der M�nchner Boulevardpresse bl�hten die Spekulationen �ber den wahren Grund der Absage.

Wagner ermutigte seine 'L�wen', fallweise auch als sein 'vielgeliebtes Hummelpaar' bezeichnet, unerm�dlich mittels Briefen, und am 10. Juni 1865 konnte die Urauff�hrung tats�chlich stattfinden. Zahlreiche Premiereng�ste reisten erneut an, und die angebliche Unauff�hrbarkeit des Werkes wurde durch den Faktenbeweis widerlegt. Das Publikum war �berw�ltigt, die Presse geteilt."


(Quelle. Wikipedia)




Jonas Kaufmann und Anja Harteros als Tristan und Isolde an der Bayerischen Staatsoper | Foto (C) Wilfried H�sl


*

Inszeniert hat jetzt der Pole Krzysztof Warlikowski. Er verordnet den zwei unwirklich und wirklich Liebenden unwirkliche und wirkliche Distanz. Die stimmungsvollen Videos, die der Filmer Kamil Polak auf die Kinobreitwand projiziert, welche als raumteilende Wand des holzget�felten gro�b�rgerlichen Einheitsb�hnenbilds von Małgorzata Szczęśniak gelegentlich hinabf�hrt, sind bei weitem aufschlussreicher als das r�tselhafte Puppeneinerlei des Regisseurs. Die Filmsequenzen deuten auf schier unendliche G�nge eines Passagierschiffs oder (2. Akt) Hotels, die zwischen hunderten verschlossenen Kabinen oder Zimmern f�hren - und Harteros schleppt sich (2. Akt) die Treppen zur Hoteletage 3, 4, 5 oder noch h�her, tritt dann schlie�lich in ein Zimmer ein, wo sie von einer Videokamera von oben aus beobachtet zu werden scheint; sie wartet lange bis wer kommt - - und Kaufmann tritt dann pl�tzlich, beinahe fast unvermittelt, ein, legt sich zu ihr aufs Bett; das Paar wei� �berhaupt nichts mit sich anzufangen und wird schlie�lich �berschwemmt... spielt also doch dann alles (auch der 2. Akt) auf der Titanic oder?

Dirigiert hat der vollends in sich und in das unfassbare Werk gekehrte Kirill Petrenko!

Sp�testens ab dem "O sink hernieder" ist es nicht blo� Kaufmanns & Harteros' gro�e B�hne, sondern - und vor allem - die des hochgrandios spielenden Bayerischen Staatsorchesters... Und es flie�t und flie�t und flie�t, und man bekommt so eine merkw�rdige Materialit�t des Badens mitgeteilt, bei dem einem der Klang umsp�lt und gleichsam tr�gt - nein, schwereloser geht es nicht.

Auch K�nig Marke, Kurwenal, Brang�ne: ideal besetzt.

Ein absolutes Muss f�r Tristan-Trunks�chtige.


Andre Sokolowski - 15. Juli 2021
ID 13030
TRISTAN UND ISOLDE (Nationaltheater, 13.07.2021)
Musikalische Leitung: Kirill Petrenko
Regie: Krzysztof Warlikowski
B�hne und Kost�me: Małgorzata Szczęśniak
Licht: Felice Ross
Video: Kamil Polak
Choreographie: Claude Bardouil
Choreinstudierung: Stellario Fagone
Dramaturgie: Miron Hakenbeck und Lukas Leipfinger
Besetzung:
Tristan ... Jonas Kaufmann
K�nig Marke ... Mika Kares
Isolde ... Anja Harteros
Kurwenal ... Wolfgang Koch
Melot ... Sean Michael Plumb
Brang�ne ... Okka von der Damerau
Ein Hirte ... Dean Power
Ein Steuermann ... Christian Rieger
Ein junger Seemann ... Manuel G�nther
Chor der Bayerischen Staatsoper
Bayerisches Staatsorchester
Premiere an der Bayerischen Staatsoper: 29. Juni 2021
Weitere Termine: 31.07.2021 // 06., 11., 16., 20.06.2022


Weitere Infos siehe auch: https://www.staatsoper.de


http://www.andre-sokolowski.de

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