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Rosinenpicken (573)

Schuldig oder

nicht schuldig



Terror am Theater der Keller in K�ln | Foto: MEYER ORIGINALS

Bewertung: ���



Die St�cke und Filme des Bestsellerautors Ferdinand von Schirach (59) - er muss mehrfacher Million�r sein, wenn man sich seine "Verkaufszahlen" so vorzustellen wagt; allein 10.000.000 erschienene Buch-Exemplare in �ber 40 L�ndern (nur kein Neid, um Gotteswillen nicht!) - laufen immer nach demselben Muster: Als ehemaliger Rechtsanwalt und Strafrichter mit langj�hriger Berufserfahrung greift er auf reale oder von ihm konstruierte F�lle zur�ck, verpackt sie als Gerichtsverhandlung; und das Publikum darf nach dem allen abstimmen, ob es f�r oder gegen den Angeklagten ist. Mitunter meint man schon es mit gehobeneren (und intellektuelleren) Varianten im Vergleich zu den unz�hligen TV-Gerichtsshows zu tun zu haben, und sich so was im TV dann anzusehen ist ganz unbestritten besser als sich anderweitigen TV-Schrott in der Endlosschleife zuzumuten.

Im konkreten (konstruierten) Fall von Terror (UA am DT Berlin, 2015) wird ein bundesdeutscher Luftwaffen-Pilot des 164-fachen Mordes angeklagt. Er hatte von seinem Eurofighter aus einen Marschflugk�rper in einen Lufthansa-Airbus, in dem ein Selbstmordattent�ter die Gewalt sowohl �ber die Crew als auch �ber die Passagiere �bernommen hatte, geschossen, sodass die Maschine abst�rzte und alle Insassen ums Leben kamen. Eigentlich wollte der Selbstmordattent�ter den Airbus �ber die Alianz-Arena in M�nchen zum Absturz bringen und infolge 70.000 Menschen, die dort gerade ein L�nderspiel gegen England verfolgten, t�ten; und unser angeklagter Pilot konnte das durch seine Eigenm�chtigkeit (denn es gab hierf�r keinen Befehl von oberster Stelle) verhindern.

Ja und so werden die Argumente f�r und gegen den Angeklagten ausgetauscht, und am Schluss des St�ckes - nach der Publikumsabstimmung - ging es 40:35 zuungunsten des Beschuldigten aus.

Die Pl�doyes der Staatsanwaltschaft wie auch der Verteidigung waren v.a. moralisch unterf�ttert; der Rechtsanwalt klang dabei weitaus un�berzeugender als seine Kontra-Kollegin seitens der Anklage.

Dass eine derart schwerwiegende Beschuldigung (164-facher Mord) in der Realit�t sicherlich einen sich �ber Monate, wenn nicht sogar Jahre hinziehenden Prozess zur Folge haben w�rde, d�rfte auch den schlichtesten Gem�tern unter den Laiensch�ffinnen und -sch�ffen aus dem Publikum irgendwie klar gewesen sein. Allein die Tatsache, dass es - in einem solchen komplizierten Verfahren - zig Gutachten und zig Sachverst�ndigen- und Zeugenaussagen geben m�sste, und der Angeklagte h�tte auch sicher sein k�nnen, von mindestens 3 Fachanw�lten rechtlich vertreten worden zu sein.

Also, Fazit: Terror stammt - wie fast alle Schirachst�cke - aus der Mottenkiste mit der �berschrift "Gerichtsprozesse, leicht gemacht".

*

Das K�lner THEATER DER KELLER hat mit seiner Inszenierung einen zwingend positiven Beitrag f�r die sowohl geistige als auch empathische Ert�chtigung seines vom Anfang bis zum Schluss dabei geblieb'nen Publikums geleistet.

Ich pl�dierte �brigens f�r "nicht schuldig", also f�r einen Freispruch des Angeklagten.



Terror am Theater der Keller in K�ln | Foto: MEYER ORIGINALS

Andre Sokolowski - 22. August 2023
ID 14344
TERROR (Theater der Keller, 20.08.2023)
von Ferdinand von Schirach
Regie: Heinz Simon Keller
B�hne & Kost�me: Hedda Ladwig
Mit: Katharina Abel, Matthias Br�ggenolte, Markus Penne, Susanne Seuffert, Axel Gottschick und Hendrik Vogt
UA am Deutschen Theater Berlin: 3. Oktober 2015
TdK-Premiere war am 4. November 2016.
Weiterer Termin: 17.09.2023


Weitere Infos siehe auch: https://theater-der-keller.de


https://www.andre-sokolowski.de

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