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Opernkritik

INFEKTION! Festival f�r Neues Musiktheater 1. - 17. Juli 2011

TRI SESTRI (E�tv�s)



BARON TUSENBACH Benjamin Appl, IRINA Elvira Hasanagic - Foto (C) Paul Green

Am vorletzten Mittwoch (6. Juli) konnte man im Rahmen von "INFEKTION! Festival f�r Neues Musiktheater" letztmalig TRI SESTRI - eine Koproduktion der Berliner Staatsoper mit der Bayrischen Theaterakademie August Everding und der Hochschule f�r Musik und Theater M�nchen - im Schillertheater bestaunen.

Peter E�tv�s, der sich intensiv mit Tschechows DREI SCHWESTERN auseinandergesetzt hat, entwickelt hier (gemeinsam mit Claus Henneberg) ein Libretto, welches � bei gr��tm�glicher Originalferne � mit einer wohldurchdachten Struktur aufwartet, die die Konflikte der Familie Pros�row psychologisch herausstellt. So entstehen durch die Aufhebung von Ort und Zeit Konstellationen, die in ihrer Abstraktion zwar ohne die Ironie des Originals auskommen m�ssen, jedoch erhellende Einsichten bieten.

Die drei Schwestern, die davon tr�umen, nach Moskau zur�ckzukehren, m�ssen nach dem Tod des Vaters ihr Leben in einem russischen Provinznest fristen. Dort bekommen sie eine Ahnung von der Sinnlosigkeit ihres Daseins, die sich bei ihnen als Grundstimmung festsetzt und ausschlaggebend f�r ihre Apathie ist. Unbeteiligt und unentschieden verfolgen sie das Geschehen, w�hrend sie nach und nach alles verlieren. Irina kann nicht entscheiden, ob sie Tusenbach oder Soljony lieben soll. Nachdem sie sich f�r Tusenbach entschieden hat, wird dieser kurz darauf im Duell (von Soljony) get�tet. Mascha, ungl�cklich in ihrer Ehe mit Kulygin, beginnt eine Aff�re mit Verschinin, bevor dieser wenig sp�ter mit seiner Brigade auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Auch Olga muss den Traum von der gro�en Liebe begraben. Denn nach dem Tod der Mutter schl�pft sie selbst in deren Rolle und wird somit zur Nebenfigur. Als am Ende eine nach der anderen Schwester von Natascha (Andrejs Frau) aus dem Haus getrieben wird, st�rt keine mehr, dass ihr Bruder Andrej wegen seiner Spielsucht bereits den gesamten Familienbesitz durchgebracht hat.



ANDREIJ Andreas Burkhart, MASCHA Anna Lapkovskaja, OLGA Eun-Kyong Lim, IRINA Elvira Hasanagic, FEDOTIK Dooseok Kang - Foto (C) Paul Green

KULYGIN Yeun-Ku Chu, NATASCHA Ines Reinhardt, BARON TUSENBACH Benjamin Appl, SOLJONY Daniel Eggert, MASCHA Anna Lapkovskaja - Foto (C) Paul Green

hinten: DOKTOR Rouwen Huther, IRINA Elvira Hasanagic, KULYGIN Yeun-Ku Chu, BARON TUSENBACH Benjamin Appl, vorne: ROD� Benno Vogel, FEDOTIK Dooseok Kang - Foto (C) Paul Green


Da der Gro�teil des Orchesters hinter der B�hne untergebracht worden war, musste sich Rosamund Gilmore (Inszenierung) mit einem begrenzten Raumangebot begn�gen. Die Regisseurin machte jedoch aus der Not eine Tugend und setzte auf eine minimalistische Personenf�hrung, die zwar sehr anschaulich die Enge und das Auf-der-Stelle-Treten der Protagonisten vermittelte, jedoch stellenweise leise Selbstzweifel aufkommen lie�, ob man noch imstande war, das Menschengewirr auf der B�hne verfolgen zu k�nnen.

TRI SESTRI gliedert sich in drei Sequenzen, die die Geschichten von Irina (Elvira Hasanagić), Andrej (Andreas Burkhart) und Mascha (Anna Lapovskaja) erz�hlen. Musikalisch sinnen Orchesterakademie und Staatskapelle Berlin unter Julien Salemkour wunderbar der klanglichen F�lle des ungarischen Komponisten nach, dessen Partitur sich aus etlichen Wiederholungen, Zitaten (Gremins Arie) und humoresken Elementen speist und gelegentlich die Handlungsschwere angenehm durchbricht. Dabei werden die S�ngerinnen und S�nger stimmlich gefordert, indem sie zwischen reinem Sprechgesang und anspruchsvoller Arie wechseln. Das �berwiegend junge Ensemble hat dies bravour�s gemeistert; von den Frauen blieben stimmlich besonders Ines Reinhardt (Natascha) � von den M�nnern Rouwen Huther (Doktor) in Erinnerung.

Bliebe zu w�nschen, dass weitere Vorstellungen folgen!


Arthur S Janetz - 16. Juli 2011
ID 5288
TRI SESTRI (Staatsoper im Schiller Theater, 06.07.2011)
Musikalische Leitung: Julien Salemkour
Co-Dirigent: Joachim Tschiedel
Inszenierung: Rosamund Gilmore
B�hne und Kost�me: Carl Friedrich Oberle
Licht: Peter Platz
Besetzung:
Irina ... Elvira Hasanagič
Mascha ... Anna Lapkovskaja
Olga ... Eun-Kyong Lim
Natascha ... Ines Reinhardt
Baron Tusenbach ... Benjamin Appl
Werschinin ... Franz Schlecht
Andreij ... Andreas Burkhart
Kulygin ... Yeun-Ku Chu
Doktor ... Rouwen Huther
Soljony ... Daniel Eggert
Anfisa ... Thomas Stimmel
Rod� ... Benno Vogel
Fedotik ... Dooseok Kang
Staatskapelle Berlin
Eine Kooperation der Staatsoper Unter den Linden mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding M�nchen
Berliner Premiere war am 2. Juli 2011


Weitere Infos siehe auch: http://www.staatsoper-berlin.de



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