8 Schwestern
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Maria Stuart am Nationaltheater Mannheim | Screenshot des Streams auf SPECTYOU v. 05.05.2021
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Bewertung: ���
In Mannheim betrug gestern (5. Mai) die 7-Tage-Inzidenz 164,5 - und somit griff und greift die sog. Bundesnotbremse; Kultureinrichtungen, als Beispiel nur, sind daher weiter zu. Daran wird sich wahrscheinlich auch bis Mitte Juni nicht viel �ndern. Also pflegt das Nationaltheater Mannheim erst mal weiter seine Publikumskontakte �bers Internet...
Bei meinem St�bern, was an deutschsprachigen B�hnen livestreamm��ig tagesaktuell so los ist, stie� ich jetzt auf Claudia Bauers sch�n verk�nstelte Maria Stuart, die sie dort (am NTM) 2019 inszenierte:
"Maria Stuart, K�nigin von Schottland, wird der Beihilfe an der Ermordung ihres Mannes verdächtigt. Sie flieht nach England und sucht Schutz bei ihrer entfernten Verwandten Elisabeth, der K�nigin von England. Diese sieht in Maria jedoch vor allem die politische, intellektuelle und erotische Konkurrentin. Sie lässt Maria einsperren und verurteilt sie zum Tode.
Schillers Drama zeigt die letzten Tage im Leben der Maria Stuart. Noch einmal versuchen gleich mehrere M�nner, die schottische K�nigin zu retten. Drei Tage lang wankt Elisabeth. Wie die Erzfeindin aus dem Weg schaffen, ohne sich selbst die H�nde schmutzig zu machen? Die beiden Frauen behaupten sich in einem von Männern erschaffenen System, indem sie zugleich zum Spielball der Macht werden. Ist 'weibliche Politik' nur so denkbar � durch Anpassung an die Regeln des Patriarchats? Claudia Bauers Inszenierung zeigt die beiden Frauen als Akteurinnen und Getriebene zugleich und Schillers Stück als Spiel um die Frage: Was bedeutet es, die K�nigin zu sein?"
(Quelle: nationaltheater-mannheim.de)
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Es gibt dann gleich mal jeweils 4 Elisabeths und 4 Marias, was summa summarum 8 ergibt - acht K�niginnenschwesterleins.
Bauers Performance findet ihren Einstieg mit einem Oktett getrennt gesproch'ner Garderobenmonologe, was bedeutet, dass die acht Akteurinnen sowie Akteure in acht Einzel-Videoeinstellungen �ber der B�hne (von Patricia Talacko) zu sehen und zu h�ren sind; und allem Anschein nach werden sogar (und zwar recht viele) O-Zitate Schillers inkl. der Regieranweisungen, sp�ter als Sprechchor, deklamiert (und zwar auf das Vorz�glichste, will sagen: man verstand/ versteht glatt jedes Wort).
Das erste Mal, dass dann die titelgebende Protagonistin (und zwar einzeln) seh- und h�rbar ist, wird in der Szene offenbar, als die als Kerkergitter stilisierte Krinoline unterhalb des Oberk�rpers von der Schauspielerin Vassilissa Reznikoff "auftritt" - die Reznikoff hat im Verlauf der zweist�ndigen Auff�hrung paar tolle emotionale Ausraster, was ausgleichend-gerecht auch Schauspielerin Sonja Isemer als einzeln personifizierter Gegen- und Vergleichsfrau attestiert sein muss!! Zudem erfolgen Rollenauf- und -zuteilungen relativ geschlechtsneutral und ziemlich -unabh�ngig.
Horrorkomik diese hier:
Nach dem Dahingemetzeltsein der schottischen Regentin h�tte sich ihr wei�pl�schenes Scho�h�ndchen an dem gek�pften Rumpf der Herrin schn�ffelnd, schleckend zu schaffen gemacht und sein inbr�nstiges Liebesgewinsel als ein Zeichen herzzerrei�enden Volkstrauer abgesondert; allerliebst.
Schiller mal so - ja warum nicht.
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Robin Krakowski (o.) als Elisabeth und L�szl� Branko Breiding (u.) als Maria Stuart in Claudia Bauers Inszenierung am Nationaltheater Mannheim | Screenshot des Streams auf SPECTYOU v. 05.05.2021
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Andre Sokolowski - 6. Mai 2021 ID 12893
MARIA STUART (Nationaltheater Mannheim, 20.06.2019)
Regie: Claudia Bauer
B�hne: Patricia Talacko
Kost�me: Andreas Auerbach
Musik: Friedrich Byusa Blam
Licht: Nicole Berry
Video: Hanna Green
Dramaturgie: Kerstin Gr�bmeyer
Mit: Sophie Arbeiter, Sonja Isemer, Robin Krakowski und Patrick Schnicke (als Elisabeth, K�nigin von England) sowie L�szl� Branko Breiding, Johanna Eiworth, Vassilissa Reznikoff und Nicolas Fethi T�rksever (als Maria Stuart, K�nigin von Schottland)
Premiere war am 20. Juni 2019.
Stream auf SPECTYOU v. 05.05.2021
Weitere Infos siehe auch: https://www.nationaltheater-mannheim.de/
http://www.andre-sokolowski.de
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